Pressemeldung 14.03.21

Die Freien Demokraten Tönisvorst verfolgen die erneuten politischen Diskussionen und vor allem das Verschleppen der Entscheidung zur Standortwahl für das neue Verwaltungsgebäude mit Besorgnis. Wir möchten hier mit Transparenz vorangehen und die eigene Position noch einmal klar darstellen und mit Argumenten begründen.

Die Freien Demokraten Tönisvorst sprechen sich für ein zeitnah und in Innenstadtlage von St. Tönis neu zu errichtendes Verwaltungsgebäude mit modularen Nutzungsmöglichkeiten aus.

Unsere Argumente hierfür sind:

• Das bestehende Verwaltungsgebäude ist in mehrfacher Hinsicht (u. a. Barrierefreiheit, Energieeffizienz, Investitionsstau) nicht mehr auf dem Stand der Technik und daher besonders vor dem Hintergrund, den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen angemessenen Arbeitsplatz bieten zu können, zeitnah zu ersetzen.
• Die angestrebte Innenstadtlage soll zu einer Unterstützung des örtlichen Einzelhandels und zu einer Belebung und Sicherung der St. Töniser Innenstadt beitragen. Sowohl der Publikumsverkehr als auch die städtischen Bediensteten können den umgebenden örtlichen Einzelhandel und die Gastronomie nutzen.
• Für den Publikumsverkehr und die städtischen Bediensteten können unnötige zusätzliche Wege in die Innenstadt vermieden werden, weil ein Verwaltungstermin mit einem Besuch der Innenstadt verbunden werden kann. Die Innenstadt ist mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
• Ein Verwaltungsneubau in Innenstadtlage steigert die Attraktivität der Stadt Tönisvorst als Arbeitgeber und unterstützt so die Gewinnung qualifizierter neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
• Der mit zunehmender Digitalisierung in den nächsten Jahren zurückgehenden Frequentierung des Verwaltungsgebäudes durch die Bürgerinnen und Bürger (Digitalisierung des Leistungsangebots) und durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Möglichkeit zum Homeoffice) soll mit einer modularen Bauweise begegnet werden. So wird es möglich, zu einem späteren Zeitpunkt ggf. nicht mehr benötigte Gebäudeteile räumlich abzutrennen und zu vermieten (Arztpraxen, Kanzleien, Steuerberater, Vereinsnutzungen). Dies gelingt bei einem Objekt in Innenstadtlage voraussichtlich schneller und zu besseren Konditionen als am Ortsrand.
• Bei der Wahl eines Standorts am Ortsrand von St. Tönis („zwischen den Ortsteilen St. Tönis und Vorst“) sehen wir mittelfristig das eigene Bürgerbüro in Vorst im Bestand bedroht, da keine Begründung für eine Fortführung mehr bestünde, wenn der Anreiseweg zum neuen Verwaltungsgebäude aus vielen Wohngebieten von St. Tönis und Vorst annähernd gleich lang wäre.

Die verschiedenen städtischen Immobilien „ganzheitlich zu denken“ halten die Freien Demokraten grundsätzlich für einen sinnvollen Ansatz. Überlegungen z. B. das Schulzentrum Corneliusweg deutlich zu erweitern, um nachfolgend die Schule Kirchenfeld zum Verwaltungsgebäude umbauen zu können, wurden durch CDU und FDP im Fachausschuss und in der Baukommission in den letzten Jahren angeregt. Jedoch wurden diese Gedanken in der letzten Wahlperiode von den weiteren Parteien nicht aufgegriffen, stattdessen wurden singuläre Standortüberlegungen zum neuen Verwaltungsgebäude bevorzugt und auch durch Aussagen der Verwaltung bezüglich der fehlenden Machbarkeit anderer Alternativen untermauert. Letztlich wurden in den letzten beiden Jahren auch schon viel Arbeitszeit der Verwaltung und ein größeres Gutachterbudget in die Planung und Suche eines neuen Verwaltungsstandorts investiert, was bei einer fundamentalen Neuplanung größtenteils unsinnig gewesen wäre.

Abschließend ist es für die Freien Demokraten auch ein Wert an sich, nach Wahlen zuvor ggf. mit anderen Mehrheitsverhältnissen beschlossene und naturgemäß langfristige Planungen weiter ins Ziel zu führen. Fundamentale Neuplanungen verzögern den Projektfortschritt unverhältnismäßig und bringen meist nur geringfügige Verbesserungen im Vergleich zur Ursprungsplanung. Derartige Verzögerungen führen hingegen zu Unmut und Politikverdrossenheit bei den Bürgerinnen und Bürgern.  

Marcus Thienenkamp